Zum einen neigen einsame Personen formal zu einem selbstbezogenen Kommunikationsstil und gehen in unzureichendem Maße auf die kommunikativen Bedürfnisse ihres Gegenübers ein.
Zum anderen vertreten sie inhaltlich häufig Einstellungen zum gesellschaftlichen Miteinander, die vom Standpunkt der Normalität aus betrachtet als destruktiv oder zynisch erscheinen können. Dies wiederum verhindert, dass es im Verlauf der Kommunikation zum Aufbau von Sympathie und Attraktion kommt, da die hierfür erforderliche Ähnlichkeit in zentralen Einstellungen der Kommunikationspartner nicht gegeben ist.
… Durch die heute weit verbreitete Überzeugung, dass man wahres Glück nur durch intime Beziehungen erfahre, besonders durch die sexuelle Erfüllung, …
…, dass die Bedeutung, die wir heute den zwischenmenschlichen Beziehungen beimessen, zu hoch ist.
Selten jedoch hat sich ein Forscher die Frage gestellt, wie wertvoll es für Kinder sein könnte, ihnen Zeit und Gelegenheit zum Alleinsein zu geben.
(ICH): Wenn das Ich im Grunde ein Gruppen-Ich ist, dann ist der Gegensatz zwischen privatem Ich und Gruppen-Ich ein selbstzerstörendes Erlebnis. Und das persönliche Ich fühlt sich zu schwach zum Überleben, wenn sein stärkster Aspekt, das Gruppen-Ich, verlorengeht.
Tolstoi: „Auf der höchsten Bewußtseinsstufe ist der Mensch allein. Eine solche Einsamkeit kann sonderbar, ungewöhnlich, ja auch schwierig erscheinen. Törichte Menschen versuchen, sie durch die verschiedensten Ablenkungen zu vermeiden, um von diesem erhabenen zu einem niedriger gelegenen Ort zu entkommen. Weise dagegen verharren mit Hilfe des Gebetes auf diesem Gipfelpunkt.“